Werdegang

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Baumüller absolvierte von 1966 bis 1970 eine Schriftsetzer-Lehre. Von 1972 bis 1977 studierte er Gebrauchsgrafik bei Erich Buchegger an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, danach bis 1980 Bildhauerei bei Erwin Reiter.
1977/78 war er Assistent von Bernhard Luginbühl beim Forum Metall in Linz und anschließend in der Schweiz. Durch diesen lernte er Jean Tinguely kennen, dem er in Frankreich assistierte.
Weitere Studien betrieb er in Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf und war Assistent bei Klaus Rinke (1981/82). Er arbeitete dort auch mit Joseph Beuys und Johannes Stüttgen zusammen.

Nachdem er 1979 in der Aktion Nike lange Zeit für den Verbleib der Skulptur Nike der Künstler- und Architektengruppe Haus-Rucker-Co in einer zukunftsweisenden Aktion – dergleichen gab es seither öfters – mit Protestschreiben von Künstlern und Kunstvermittlern internationalen Ranges am Hauptplatz (Linz) gegen die Abrisspläne der Stadtväter gekämpft hatte, jedoch die Demontage am 22. November 1979, knapp vor Mitternacht, nicht verhindern konnte und sich ab da permanenten Repressalien der Linzer Polizei ausgeliefert sah, wanderte er im Januar 1981 nach Deutschland aus.

Dort wurde er an der Kunstakademie Düsseldorf Assistent von Klaus Rinke (1981/82) und machte wegen der damals notwendigen Aufenthaltserlaubnis noch einmal ein zweites Studium der Bildhauerei bei diesem als Meisterschüler. Heinz Baumueller: „Singende Saege“, 1985–2007 Glasgrundriss / glass plate

Zum Abschluss seines Akademieaufenthaltes gewann er 1984 den Bundeswettbewerb der deutschen Kunstakademien vor allem mit seiner Holzarbeit „Tunnel“, eine von vielen Akademieprofessoren und anderen Kunstfachleuten hochgelobte Skulptur, die er nach einer Korrektur Joseph Beuys’ mit diesem zusammen zersägte und ihm dann beim Bauen zweier daraus entstandenen Beuys-Skulpturen assistierte. Nasse Wäsche – Jungfrau II[4] und Nasse Wäsche – Jungfrau III[5] (1985).

Lange zuvor wurde er bereits Mitarbeiter von Joseph Beuys und Johannes Stüttgen, in der FIU, der Free International University, einer autonomen Universität im Raum 3 des Gebäudes der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. „DIE KROENUNG“ Hommage an Johannes Stuettgen, 2010

Seit 1986 betreibt er mit seinen Brüdern Wolfgang und Werner die Werkstatt Kollerschlag GmbH zur Herstellung großformatiger Kunstwerke in allen gewünschten Materialien. 1999/2000 war er Gastprofessor an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz.

1988 bis 1992 kandidierte er nach einem Briefwechsel mit dem amtierenden Bundespräsidenten Kurt Waldheim für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten, zog diese Kandidatur jedoch kurz vor der Wahl zurück, nachdem Robert Jungk von den Grünen als Kandidat für die Wahl zum Bundespräsidenten nominiert worden war und setzte sich für diesen im Rahmen mehrerer Ausstellungen und Aktionen ein.



Ausstellungen

1983: Artisthart (mit Gereon Lepper), Wachsfabrik, Köln
1984: Kunststudenten stellen aus (Bundeswettbewerb 1984), Wissenschaftszentrum Bonn, Gesamthochschule Kassel, Hochschule für Bildende Kunst Braunschweig
1985: Die sich verselbständigenden Möbel, Von der Heydt-Museum, Wuppertal
1992: Der Kandidat, Ausstellungen und Aktionen in Innsbruck, Rohrbach, Linz, Graz, Wien, Salzburg, Klagenfurt und Kollerschlag
1995: Unplugged. (Mit Mona Reuter und Alfred Tolksdorf), Haus Fellner von Feldegg, Krefeld
1996: Hombroich, 6. Architekturbiennale, Palazzo Vendramin-Calergi, Venedig
1997: Hombroich, Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main
1997: Saldo – Rinke Klasse 1974–97 („Sine mecum“), Kunstmuseum im Ehrenhof, Düsseldorf
1997: Hombroich. RIBA Architecture Centre, London
1999: Heinz Baumüller – Österreichischer Bundespräsidentschaftskandidat, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf
2000: Zeuys – Postgerm. Götterkunde, Kunstbüro bach.selbeck., Düsseldorf
2000: Aus dem Umfeld, Zeichnungen + Stadtwerkstatt 1979–1999. Universitätsgalerie der Kunstuniversität Linz
2003: Himmelschwer. Transformationen der Schwerkraft, Landesmuseum Joanneum, Graz – Kulturhauptstadt Europas + Kunsthallen Brandts Klædefabrik, Odense, Dänemark
2005: Konzept Schrift – Ein Segment, Künstlervereinigung Maerz, Linz
2007: Baumüller/Kaltenbacher past.present.future, Schloßgalerie Mondsee
2008: Lapidar, FIH Field Institut Hombroich, Raketenstation, Insel Hombroich
2009: Schnee von morgen[9], ZS art Galerie, Wien
2010: Wie der Herr, so’s Dessert, Pure Freude, Düsseldorf
2010: Eremitage III, Viennafair (ZS art Galerie), Wien
2011: 100 Jahre Kniende – Lehmbruck in Paris 1911, Lehmbruck-Museum, Duisburg
2011: zs art Kunstraum, „Jahr des Waldes 2011“, Gruppenausstellung anlässlich des Internationalen Jahr des Waldes
2012: 5 × 3, Kunstraum Düsseldorf
2013: KURZGEDANKEN | Heinz Baumüller, art + butter Düsseldorf


Aktionen

Aktion Nike, Linz (1979)
Aktion Äthiopien, Düsseldorf (1984)
Kandidatur als Direktor der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf (1984/85)
Zersägen der Skulptur Tunnel, zusammen mit Joseph Beuys (1985)
Aktion Parallelismus, Düsseldorf (1986)
Aktion Containpoorary, Düsseldorf (1986)
Aktion Beuys’ Bierakademie (1987)
Aktion Tragic Strips, Düsseldorf (1987)
Aktion Suchart, Düsseldorf (1988)
Kandidatur als Österreichischer Bundespräsident (1988–1992)
Aktion Lichterkette, Düsseldorf (1993)
Aktion Edelbettler, Düsseldorf (1994)
Aktion Faques Chirac, Düsseldorf (1995)
Aktion Öster – Reichskonkordat 2000, Linz (2000)
Aktion U$ASS (2003)
Aktion Ich danke dem Gericht im Namen der Kunst (2003)